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UNANGEBRACHT – 35. landesweite Kunstschau
Feb 25
Unter dem Titel UNANGEBRACHT findet vom bis zum 23. März 2025 in der Kunsthalle Rostock und der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt die 35. landesweite Kunstschau des BBK M-V statt. Sie widmet sich dem Spannungsfeld um die verfassungsrechtlich zugesicherte Frei heit der Ausübung, Lehre und Vermittlung der Kunst und deren Einschränkungen. Stellt die Kunst doch eine nicht zu unterschätzende Größe für die demokratische Ge sellschaft dar.
Die Kunstschau wird auch Bezug zur zeitgleich in der Kunsthalle stattfindenden Aus stellung Kate Diehn-Bitt - KünstlerinSEIN herstellen, die Werke der bedeutenden Ma lerin präsentiert. Die im Nationalsozialismus unter Arbeitsverbot und innerer Emigra tion leidende Berufskollegin Diehn-Bitt blieb mutig, ließ sich nicht vereinnahmen oder
verbieten. 1945 wurde sie Vorsitzende der Sektion Bildende Kunst des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in Rostock. Aus dieser Organisation ging später der Verband Bildender Künstler der DDR hervor. Aus dessen Bezirks verbänden Rostock, Schwerin und Neubrandenburg entstand 1990 der Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern, der heutige Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Mecklenburg-Vorpommern (BBK M-V).
Gleichwohl stieß Diehn-Bitt auch in der DDR-Zeit an Grenzen, musste sich mit Ein schränkungen auseinandersetzen.
Zum ersten Mal kooperieren der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Kunsthalle Rostock mit der Dokumentations und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock. Diese hat sich seit ihrer Gründung im Oktober 1999 zu einem bedeutenden Ort der In formation und Dokumentation über die SED-Diktatur sowie des Gedenkens an deren Opfer entwickelt.
Die Ausstellung UNANGEBRACHT zeigt Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern und wird von der Kunsthistorikerin Tereza de Arruda kuratiert.
Vielfältige künstlerische Ausdrucksformen wie Malerei, Objekte, Installationen, Per formances und ortsspezifische Interventionen werden präsentiert. Diese Werke sind das Ergebnis eines intensiven soziopolitischen Austauschs, der aktuelle Themen auf greift, historische und persönliche Vergangenheiten reflektiert und den Blick auf zu künftige Perspektiven zur Freiheit der Kunst richtet.
Führungen mit Kuratorin Antje Schunke
13. & 27.02.2025 · 16.00 Uhr · Kunsthalle
Bild: Tino Bittner „Macht_Angst“, 2025
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