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Zur Hanse Sail fährt der Drei-Master SANTA BARBARA ANNA jeden Tag bis zu dreimal auf die See hinaus. Mit an Bord werden auch Maike und Klaus sein, die zur aktiven Crew des Schiffs gehören und gleichzeitig sich um die Öffentlichkeitsarbeit der alten Lady und des Vereins Bramschot e.V. kümmern. Egal was sie machen, sie tun es mit ganz viel Herzblut und ehrenamtlich. 

Maike und der große Klaus sind Geschwister im Geiste und Seeleute der SANTA BARBARA ANNA, wie sie es selber sagen. Kennengelernt haben sich sich auf dem Traditionssegler als Maike Statistin bei einem Videodreh war. Heute arbeiten sie gemeinsam im Ehrenamt auf dem Schiff und engagieren sich sowohl an Deck als auch auf See für die alte Lady, wie die Crew sie auch gern nennt. „Ich bin seit zwei Jahren im Verein Bramschot e.V., der das Schiff betreibt“, erzählt Maike und ergänzt, dass sie auf JODEL damals eine Anzeige gesehen habe in der junge Leute für den besagten Dreh gesucht wurden. „Ich bin in Rostock geboren und aufgewachsen und kannte das Schiff natürlich. Ich wollte diese Gelegenheit nicht verpassen. Das Schiff von Nahem zu sehen und mir alles anzuschauen. Ich bin dann da hin gefahren und hab noch eine Freundin mit genommen. Das Video sollte für eine Crowdfundingaktion gedreht werden, um eine neue Kombüse zu finanzieren und das Dach von der Navi zu erneuern plus die Ablüftungsanlage für die Maschine.“ Ein Jahr später gab es für alle Mitwirkenden einen Dankeschöntörn, zu dem auch Maike auftauchte. Vor Ort lernte sie die Crew kennen, die mir schon einiges über die Vereinsarbeit erzählen konnte. „Ich fand es so schön hier, das Klima an Bord und find die Leute cool. Dann habe ich unseren ersten Skipper gefragt, wann ich wieder kommen kann. Und er meinte morgen früh um neun und dann war das Ding geritzt.“ Die junge Studentin der Psychologie war dann zu einzelnen Arbeitseinsätzen vor Ort und engagierte sich in ihrem ersten Jahr im Social Media Team bevor sie dieses übernahm und heute die Funktion des Webmaster inne hat. „Meine Aufgaben sind die Online Administration, Social Media und seit einiger Zeit bin ich auch Teil des PR Teams zusammen mit Klaus.“ 

Klaus' Weg zur SANTA BARBARA ANNA war wiederum etwas länger an Jahren. Kurz vor seinem wohlverdienten Ruhestand suchte der ehemalige Nautiker eine neue Aufgabe. „Ich bin bis 1988 zur See gefahren und habe natürlich zielstrebig nach einem Schiff gesucht. Mein Sohn war in einem Jugendprojekt hier und daher kannte ich es schon. Als ich dann in Rente ging, bin ich 2017 in den Verein eingetreten. Ich hab als Deckshand angefangen und dann noch die nötigen Prüfungen abgelegt, um als Steuermann tätig zu sein.“ In seinem zweiten Jahr im Verein Bramschot e.V. wurde der Vorstand neu gewählt und die Rolle des Öffentlichkeitsmitarbeiters dazu erfunden. „Ich habe mich zu beginn als Supervisor auf dem Schiff verstanden, weil es wirklich Spaß macht mit diesem bunten Haufen an Menschen zusammen zu arbeiten. Und auch ein bisschen am Klima zu arbeiten.“ Für Klaus ist es die perfekte Kombination aus Freizeit und Nutzen. Gelernt hat der Steuermann sein Handwerk bei der Marine auf einem großen Kriegsschiff. „Als Nautiker bist du der, der die Karte kennt und weißt wo es hingehen soll.“ So hatte er schon von Beginn an alle notwendigen Scheine, um ein Traditionsschiff steuern zu dürfen. Was ihm fehlte, war ein Eintrag in seinem Schiffsführungszeugnis, der sagt, dass er ein Jahr lang sein theoretisches Wissen auch praktisch anwenden kann. „Du musst zudem auch lernen, wie sich die SANTA BARBARA ANNA verhält auf See.“ Neben Klaus gibt es sechs weitere Steuermänner, die je nach Gesundheitszustand und Zeit die Ausfahrten übernehmen. „Um Steuermann zu werden, musst du entsprechende Zeugnisse vorweisen und dann kann man auch so ein Funktionsträger werden.“ 

Die soziale Komponente bringt Klaus durch sein Studium und seine Berufserfahrung mit. „Ich habe ähnlich wie Maike auch Psychologie studiert und als Sozialarbeiter gearbeitet.“ Gemeinsam bieten sie unter anderem das Projekt „School @ See“ auf der SANTA BARBARA ANNA an, in welchem zum Beispiel mit dem Innerstädtischen Gymnasium zusammen arbeiten. „Wir machen mit den Kindern das soziale Gefüge Schiff und wie das funktioniert. Und das funktioniert nur, wenn alle sich gleich wichtig fühlen und behandelt werden“, erzählt Klaus. Maike ergänzt: „Wir führen seit neusten mit dem Hanse Sail Verein auch die Maritime Spurensuche durch. Die nutzen unser Schiff als Plattform für die Schulklassen und zeigen ihnen, welche beruflichen Möglichkeiten der Fischereihafen, die Werften und der Marinehafen zu bieten haben.“ 

Maike und der große Klaus sind gern auf der alten Lady unterwegs, um die Ruhe zu genießen und gleichzeitig die unbändige Kraft der Natur zu erleben. „Ich hatte gar keine Erfahrung. Man braucht bei uns nur Zeit und guten Willen. Ich kannte keine Knoten, Leinen oder entsprechende Ausdrücke. Man lernt alles mit der Zeit.“ Klaus ergänzt lachend: „Meine Frau sagt manchmal, ich bin mehr mit der SANTA BARBARA ANNA verheiratet als mit ihr.“