Bühne
Lustig, sentimental und ohne Kitsch
Sep 24
Die Liebeskomödie „Smiley“ kommt auf die Bühne der Kleinen Komödie.
Wir alle kennen es. Man möchte jemanden anrufen, doch man landet nicht bei der Person, die man erreichen wollte ... In der Komödie „Smiley“ des spanischen Dramatikers und Drehbuchautoren Guillem Clua passiert genau das – und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf …
Mit einer langen Mailbox-Nachricht beginnt die Geschichte von Álex und Bruno, beide sind Mitte 30 und leben in Barcelona.
Als Álex seinem Ex auf die Mailbox brüllt, was für ein Arschloch dieser sei, landet er versehentlich auf der Mailbox von Bruno. Obwohl Bruno sich zunächst unsicher ist, ob er zurückrufen soll, meldet er sich. Die Männer kommen ins Gespräch und treffen voller Euphorie kurze Zeit später aufeinander. Auch wenn beide nicht so recht wissen, wie sie miteinander umgehen sollen, funkt es. Irgendwie.
Denn: Die beiden jungen Männer könnten unterschiedlicher nicht sein. Álex’ Zuhause sind Fitnessstudios – er ist gleich in zwei angemeldet – und soziale Netzwerke. Abends arbeitet er in einer Szenekneipe an der Bar. Bruno ist Architekt, ein Feingeist mit einem Faible für Filmklassiker, der sich auf Kunstvernissagen am wohlsten fühlt. Gym-Junkie trifft Movie-Nerd, das bunte Leben als Barkeeper auf die strukturierte Arbeitswelt eines Architekten.
Doch Gegensätze ziehen sich an und so landen die beiden schließlich im Bett. Danach beginnt ein Reigen uneingestandener Gefühle, kalter Schultern, Sehnsucht und der insgeheimen Hoffnung auf ein Wiedersehen.
„Smiley“ zeigt, wie anfällig wir sind für die Liebe und welche Ängste uns umtreiben, wenn wir in jemanden verknallt sind – egal, welches Geschlecht oder welche sexuelle Orientierung wir haben.
Charmant und augenzwinkert spielt Guillem Clua die Stationen auf dem Weg zur „wahren“ Liebe durch. Das Publikum darf bangen, lachen und sich am Ende darüber freuen, dass die beiden sich kriegen.
2012 feierte „Smiley“ am Theater Flyhard in Barcelona Premiere. Inzwischen schaffte das Stück den Sprung von einem kleinen Theater auf die großen Bretter der Welt und auf eine der größten Plattformen: Netflix brachte die Liebeskomödie 2022 als Serie heraus.
In der Kleinen Komödie Warnemünde werden Volkstheater-Schauspieler Joshua Walton (Álex) und hmt-Student Ben Gebel (Bruno), der gerade mit einem Preis beim Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielstudierender ausgezeichnet wurde, die beiden Charaktere verkörpern und sich gemeinsam unter der Leitung von Regisseur Jakob Arnold auf die Suche nach der „wahren Liebe“ begeben.
Übrigens: Der Titel „Smiley“ nimmt Bezug auf ein Emoji, das zwischen Bruno und Álex verschickt wird, als Versuch einer Kontaktaufnahme. Aber sie wissen nicht wirklich, wie sie darauf regieren sollen Weil ein Smiley eben alles und nichts bedeuten kann. Bis aus einem Smiley klare und unmissverständliche Worte werden, dauert es halt manchmal ein bisschen.
Premiere „Smiley“
21.09.2024 · 20.00 Uhr · Kleine Komödie Warnemünde
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