Bühne
„Immer wenn die Worte nicht reichen, hilft Musik“
Okt 24
Jane Austen trifft auf die Pop-Hits der letzten Jahrzehnte – „Stolz und Vorurteil* (*oder so)“ ab Oktober im Großen Haus
Amüsant und poppig wird es ab 12. Oktober im Großen Haus des Volkstheaters. Dann feiert das Schauspiel „Stolz und Vorurteil* (*oder so)“ Premiere. Eine moderne Theaterfassung von Jane Austens Romanklassiker um die Wirren standesgemäßer Partnerschaften im England des frühen 19. Jahrhunderts. Eine Komödie, die gesellschaftliche Zwänge aufspießt und kritisiert.
Mrs. Bennet hat fünf Töchter, die dringend unter die Haube müssen. Wie es das patriarchale Erbrecht der Regency-Zeit vorsieht, muss zumindest eine der Töchter heiraten, um das Erbe der gesamten Familie zu sichern. Als der liebenswürdige und vermögende Charles Bingley in die Nachbarschaft zieht, scheint das Glück zum Greifen nah. Während es zwischen der ältesten Tochter Jane und Bingley zu funken beginnt, gerät die stolze Elizabeth mit dem schnöseligen Mr. Darcy aneinander …
In der neuen Theaterfassung der Britin Isobel McArthur ergreifen fünf Dienstmädchen das Wort und erzählen dem Publikum Jane Austens Geschichte mit einem heutigen Blick. Im Grunde gehe es um die Frage: „Was ist der Wert von Liebe?“, erklärt Dramaturg Arne Bloch. Zwischen ökonomischen Abhängigkeiten und dem großen Gefühl.
Mit spannenden Figuren. Da ist Jane Bennet (Anne Wolf), die Fürsorgliche, Elizabeth (Klara Eham), die Stolze. Insgesamt 19 Rollen übernehmen die fünf Darstellerinnen, darunter auch Malin Steitz, Ellen Neuser und Undine Schmiedl.
In dem Stück für ein rein weibliches Ensemble haben die Männer nur wenig zu melden. Mr. Bennet, der Vater, schon bei Austen ein wortkarger, teilnahmsloser Mann, findet sich am Volkstheater als absurde Zuspitzung wieder. Sehenswert!
Vier Rollen hat Schauspielerin Anne Wolf, auch die des mysteriösen Soldaten George Wickham. Das Stück spiele zum ernsthaften Thema Geschlechter-Ungerechtigkeit mit Klischees, aber auf eine sehr leichte, humorvolle Weise, sagt sie.
Eine weitere Mitspielerin in dieser Komödie ist die Musik als zentraler Leitfaden. Der Clou: „Stolz und Vorurteil* (*oder so)“ wird zur Karaoke-Show. „Immer wenn die Worte nicht reichen, hilft die Musik“, erklärt Cindy Weinhold, musikalische Leiterin der Inszenierung. Quasi als „Verstärker“. „Wir bedienen uns auch der Popmusik, um eine Brücke zum Publikum zu schlagen.“ Dazu werde eine Karaoke-Maschine genutzt. Knopfdruck – und Gesang, natürlich live. So sind Lieder von Kylie Minogue, Chris de Burgh oder auch Giuseppe Verdi zu hören.
Das alles wird serviert in einem Cocktail voller Missverständnisse, verletzter Eitelkeiten und turbulenter Verwicklungen. Jane Austen mit Pop-Kultur für das 21. Jahrhundert.
Matinee
06.10.2024 · 11.00 Uhr · Volxkantine
(Eintritt frei)
Premiere „Stolz und Vorurteil*(*oder so)“
12.10.2024 · 19.30 Uhr · Großes Haus
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