Musik aus MV
Laura Folkerts
Dez 24
Verträumter Folkpop, bezaubernde Harmonien und eine fast schon wärmende Stimmfarbe – das ist Laura Folkers. Die junge Singer-Songwriterin ist für ihr Studium nach Rostock gezogen und vertrat in diesem Jahr Mecklenburg-Vorpommern beim Newcomer-Musikpreis local heroes. Dort wurde sie nun für das „Beste Songwriting“ ausgezeichnet.
0381-MAGAZIN: Nimm uns mit zu den Anfängen deines Weges als Solo-Künstler*in.
laura: Als „Laura Folkers“ stehe ich seit 2021/2022 auf der Bühne: kurz nachdem ich zum Studium nach Rostock gezogen bin. Dort gab es ein gutes Musiker-Umfeld und ganz viel lieben Zuspruch. Ich war mir am Anfang gar nicht so sicher, ob ich das packe, Künstlerin zu werden und bin jetzt sehr dankbar, dass ich so tolle Menschen getroffen habe, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Zu der Zeit war auch noch Corona, das heißt, ich habe mich nach langer Pause erstmal wieder auf das Songwriting konzentrieren können und darauf, wer ich als Künstlerin bin. Hatte aber auf Grund der Maßnahmen auch meine Hürden, sozial und musikalisch Fuß zu fassen. Als Auftreten wieder möglich war, hatte ich dann erste kleine Gigs zum Beispiel als Opener bei Jam-Sessions.
0381-MAGAZIN: Was war das bisherige Highlight deiner Reise als Artist?
laura: Local Heroes ist bisher definitiv das Highlight und auch das Landesfinale in MV letztes Jahr. Die Tage auf Schloß Hundisburg waren unglaublich und ich bin immer noch geflasht wie liebevoll und professionell alles gestaltet war.
0381-MAGAZIN: Wie würdest du deinen Stil – vielleicht sogar Alleinstellungsmerkmal im Teilnehmer*innenfeld – beschreiben?
laura: Meine Songs sind feinfühlig und gleichzeitig (oder genau deshalb) kraftvoll. Ich arbeite viel mit Harmonien, die mystische, gefühlvolle oder einfach schöne Stimmungen kreieren: eine Einladung zum Soundtrack in meinen Kopf.
0381-MAGAZIN: Warum bist Du bei local heroes dabei?
laura: Ich habe das Landesrockfestival in Mecklenburg-Vorpommern gewonnen. Darauf bin ich vor etwa einem Jahr durch andere Künstler*innen in meinem Umfeld aufmerksam geworden.
0381-MAGAZIN: Als local heroes BundesfinalistIn vertrittst du dein Bundesland. Was bedeutet das für dich?
laura: Ich vertrete das Bundesland, in dem die Musik bzw. meine Musik für mich wieder zum Leben erwacht ist. MV hat mir Inspiration geschenkt, mit der viele meiner Songs entstanden oder fertig geworden sind und auch viele tolle Musiker, die mich auf meinem Weg zur Solokünstlerin unterstützt haben.
0381-MAGAZIN: Wie erlebst du die Musikszene vor Ort in deinem Heimatbundesland? Welche Unterstützung erfährst du dort?
laura: Pop-KW in Mecklenburg-Vorpommern macht ziemlich viel für die KünstlerInnen: Das Landesrockfestival, Workshops, Club- und Gagenfonds, das Radio Loroh, was KünstlerInnen eine Plattform bietet. Es gibt auch so viele tolle Musik in Rostock: Jazz, Groove, Weltmusik, die ich jetzt auch in meine Songs integriere. Dazu habe ich sehr viel vor allem mentale Unterstützung bekommen. Mir ist es sehr schwer gefallen, nach (bzw. sogar während) Corona wieder zurück auf die Bühne zu finden und dann auch noch eigene Musik zu machen. Mein Musikerumfeld hat mir den nötigen Zuspruch und die nötige Unterstützung gegeben.
0381-MAGAZIN: Wo siehst du aktuell die größten Hürden für NewcomerInnen und was wünschst du dir vielleicht gerade von politischer Seite in Sachen Newcomer-Förderung? (hier kannst du sehr gern detailliert auf die Situation in deinem Bundesland eingehen: Wie ist die Lage bei euch? Was läuft richtig gut, was ist ausbaufähig?)
laura: Ich persönlich kann mich da gar nicht so beschweren, weil ich als Newcomerin viel Unterstützung erfahren habe. Ausbaufähig ist vielleicht noch die Vernetzung der Städte in MV, damit man auch mitbekommt, was außerhalb von Rostock und Schwerin noch so möglich ist.
0381-MAGAZIN: Wie hast du dich auf das Bundesfinale vorbereitet?
laura: Am meisten habe ich mich mit dem Song für das Live-Recording beschäftigt. Ich habe den Song mit der Band geprobt und aufgenommen und dann langsam auch mit Unterstützung von local heroes ein Konzept erarbeitet. Für Requisiten und Outfits habe ich mich intuitiv entschieden, so dass sie zu mir als Künstlerin und zu meiner Musik passen. Natürlich haben wir auch die Songs für den Live-Gig geprobt.
0381-MAGAZIN: Wie sehen deine nächsten Zukunftspläne aus?
laura: Nach Local Heroes gehts erstmal ins Studio. Ich nehme in Rostock ein Album auf.
Ich habe auch eine kleine Bucket-List 2025 erstellt. Da steht zum Beispiel drauf, dass ich unbedingt mal im Ausland auftreten möchte, ich möchte natürlich auch mein Album veröffentlichen und Musikvideos machen.
0381-MAGAZIN: Was glaubst du, muss ein Musikprojekt heutzutage mitbringen, um längerfristig zu bestehen – und was tust du dafür?
laura: Auf Langfristigkeit aufbauen heißt für mich: Zeit und Herz reinstecken. Also zum Beispiel nicht einfach nur probieren, bei TikTok zu trenden. Ich habe gerade erst einen Satz gehört, der mich da inspiriert hat: „The art comes first“. Zuerst mache ich authentisch das, was ich fühle und kreiere. Dann kümmere ich mich um das Gesehenwerden. Dann stimmt für mich auch die Basis, die mir niemand wegnehmen kann. Aktuell mache ich zum Beispiel Live-Versionen von Songs für YouTube. Um das bewerben bei Social Media kommt man aber sicher trotzdem nicht herum.
Lina Burghausen
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