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Bewusst Leben

Kann Tagebuchschreiben glücklicher machen?

Kann Tagebuchschreiben glücklicher machen?

Apr 25
Ex-Olympionikin Annika Walter arbeitet seit 2024 wieder mit jungen HochleistungssportlerInnen, war von 2014 bis 2020 Inhaberin eines Yogastudios, unterrichtete dort verschiedenste Altersgruppen und gibt heute – aus reiner Freude daran – noch gelegentlich Kurse.

Ich habe nicht all zu viel übrig für religiöse Institutionen aller Art, aber es gibt – wie immer – die eine oder andere positive Sache, die man in sein Leben integrieren kann. Zum Beispiel sehe ich einen großen Wert in der Möglichkeit der Beichte. Drei Ave Maria und schon ist alles vergeben. Oder so ähnlich jedenfalls. Mit 16 interessierte mich die Psychoanalyse und noch heute bin ich ein Fan des regelmäßigen Tagebuchschreibens. Allen drei Varianten des „Zuhörens“ ist eine Funktion gemein, man darf sich etwas von der Seele reden, ohne Angst vor der Verurteilung anderer zu haben. Theoretisch jedenfalls. Die unkomplizierteste, kostengünstigste und am wenigsten beängstigende Variante ist dabei wohl das Tagebuchschreiben. Tagebücher sind der Hammer. Was nach kitschigem Teenagerinnen-Verhalten klingt, hat einen echten Mehrwert … für alle Geschlechter und Altersgruppen. Zum einen glaube ich, dass ausformulierte Gefühle, Sorgen oder Fragen schon der halbe Weg zur Problemlösung ist. Zum anderen bietet so ein regelmäßiges „Revue passieren lassen“ immer die Chance einer Bestandsaufnahme. Wer niemanden hat, dem er sich anvertrauen kann, findet in seinem Tagebuch so etwas wie einen Freund oder eine Freundin, die äußerst geduldig „zuhören“ können, ohne je gelangweilt zu sein. Die Bad Essener Psychologin Elisabeth Mardorf meint dazu: „Kein Therapeut kann einem Menschen die Selbsterkenntnis ersetzen, die man durch ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst gewinnt.“ Ehrlich zu sich selbst sein, hmmm! Ist nicht immer einfach und manchmal auch nicht schön. Doch die eigenen Gefühle über einen längeren Zeitraum hin nicht ernst zu nehmen oder zu unterdrücken, kann zu psychischen Problemen führen. Jeder sollte also die Möglichkeit nutzen, sich mal die Seele frei zu reden. Nicht jeder braucht sie jeden Tag. Deshalb muss das Tagebuch auch keinesfalls zur stressigen Verpflichtung werden. Wie schon erwähnt, es ist geduldig und bewertet nicht, darum ist es auch egal, ob man täglich, wöchentlich, nur in Krisenphasen, in langen Texten oder nur in Stichpunkten schreibt. Es spielt auch keine Rolle, ob man ganz klassisch in ein Heft schreibt, oder einfach eine Art Briefe, die man im Anschluss auch gern vernichten kann, oder ob man alles, was einem durch den Kopf geht, in seinen Rechner hackt. Für die Form gibt es keine Regeln. Fakt ist, durch das Aufschreiben, können wir unsere Gedanken und Gefühle ordnen und uns von unnötigem, negativem Ballast befreien. Das soll aber nicht bedeuten, dass man sich immer nur auf das Schlechte konzentrieren soll. So ein Tagebuch sollte auch die guten Dinge des Lebens festhalten. Ein, zwei nette Gedanken reichen. Vielleicht sogar die berühmten drei Kreuzchen im Kalender. Was lief heute gut? Worüber hat man sich gefreut? Worauf kann man ein bisschen stolz sein? Beim sogenannten Gratitude Journaling geht es auch noch darum, jeden Tag Dinge aufzuschreiben, für die man dankbar ist. Die Psychologin Andrea Heine erklärt, warum es sinnvoll ist, die kleinen Erfolge zu dokumentieren. „Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit. Ein Thema ist dabei unter anderem die Selbstwirksamkeit - also, dass ich mir Dinge zutraue und dass ich eher positiv gestimmt bin. Um diesen positiven Blick einzunehmen, hilft es durchaus, sich eine Zeit lang jeden Abend hinsetzen und sich ein bis zwei Dinge aufschreiben, die positiv verlaufen sind.“ Sie schränkt ihre Empfehlung jedoch auch gleichzeitig ein. „Wenn jemand wirklich schwerere Depressionen hat, dann wird ihm das „Erfolgstagebuch“ alleine mit Sicherheit nicht helfen. Aber ich sag es mal so: Für den alltäglichen „Winter-Blues“ hilft es durchaus.“ Auch Christine Geschke, Therapeutin mit Schwerpunkt auf der Klinischen Psychologie und Kognitiven Neurowissenschaften, empfiehlt das Aufschreiben positiver Ereignisse für den Alltagsgebrauch. „Wenn jemand ernsthafte Probleme hat, hilft es nicht. Dann bedarf es einer professionellen Begleitung, zum Beispiel einer Psychotherapie. Aber es ist eine schöne Methodik, den Blick leicht unzufriedener Menschen wieder ins Positive zu lenken.“ Und darum geht es beim Glück doch letzten Endes, um den Blickwinkel. Gleich mal aufschreiben, was heute alles schön war. Zum Beispiel, die Viertelstunde, die ich im Barni einem Eichhörnchen hinterher gestaunt habe. Waldbaden ist schon was Tolles, aber dazu kommen wir ein anderes Mal.

Alles Liebe, Annika Walter

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